Schilddrüsen­überfunktion | -unterfunktion

Schilddrüsenunterfunktion

Eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Hypothyreose zählt zu den häufigsten Hormonstörungen. Etwa jeder zehnte Deutsche ist davon betroffen. Bei dieser Störung produziert die Schilddrüse, meist bedingt durch eine chronische Entzündung, zu wenig Hormone. Dies führt zu einem Hormonmangel im Körper, wodurch sich der gesamte Stoffwechsel verlangsamen kann. Typischerweise bildet die Schilddrüse bei einer Unterfunktion zu wenig T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin). Als Reaktion darauf steigt der TSH-Wert, den die Hypophyse reguliert. Zu Beginn einer Schilddrüsenunterfunktion ist der TSH-Wert erhöht, während die Werte für T3 und T4 noch im Normbereich liegen. Diese milde Form wird als latente oder subklinische Hypothyreose bezeichnet. Bei einer stark ausgeprägten Unterfunktion sind auch die Spiegel für T3 und T4 erniedrigt, was als manifeste Hypothyreose bezeichnet wird.

Ursachen für eine Unterfunktion können unter anderem Virusinfektionen, Operationen, Radiojodtherapie oder die Einnahme bestimmter Medikamente sein. Zudem kann sie als Folge seltener angeborener oder erworbener Schilddrüsenfunktionsstörungen auftreten.

Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann verschiedene Beschwerden verursachen, die jedoch nicht zwangsläufig gleichzeitig auftreten müssen. Zu den möglichen Symptomen gehören ein Anstieg der Blutfette, der die Bildung von Gefäßablagerungen begünstigen kann, Depressionen, Abnahme des sexuellen Verlangens, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Gewichtszunahme, Haarausfall, trockene Haut und rissige Fingernägel.

Bei einer stark ausgeprägten Schilddrüsenunterfunktion zeigen sich möglicherweise auch teigige Schwellungen der Unterhaut. Betroffene klagen darüber hinaus häufig über ein sogenanntes Globusgefühl: Der Hals ist übermäßig empfindlich, oft verbunden mit Schluckbeschwerden, einem Druckgefühl oder diffusen Schmerzen im Halsbereich.

Schilddrüsenüberfunktion

So, wie die Schilddrüse zu wenig Hormone produzieren kann, besteht auch die Möglichkeit einer Überproduktion, bekannt als „Hyperthyreose“ oder Schilddrüsenüberfunktion. Diese tritt deutlich häufiger bei Frauen auf, während Männer die Erkrankung eher im fortgeschrittenen Alter entwickeln. Etwa die Hälfte der Fälle von Schilddrüsenüberfunktionen wird durch eine fehlgeleitete Steuerung des Immunsystems verursacht. Hierbei werden übermäßige Mengen der Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) produziert und ins Blut abgegeben, was zu erhöhten Stoffwechselvorgängen führt und entsprechende Symptome verursacht.

Eine Immunhyperthyreose kann ebenfalls zu einer Überproduktion von Hormonen führen. Bei dieser Erkrankung richten sich Antikörper des körpereigenen Immunsystems gegen den eigenen Organismus, was zu einer gesteigerten Hormonproduktion und -ausschüttung führt. Autonomien können ebenfalls eine Überfunktion auslösen, bei der einzelne Schilddrüsenknoten oder die gesamte Schilddrüse Hormone produzieren, ohne der normalen Steuerung durch das Gehirn (Hypophyse zu gehorchen. Dabei verliert das schilddrüsenstimulierende Hormon TSH seinen regulierenden Einfluss auf die Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4.

Die vermehrte Hormonproduktion führt dazu, dass die Organe kontinuierlich in einem intensiven Aktivitätszustand sind, was eine erhebliche und potenziell gefährliche Belastung für den Körper darstellt. Diese Hyperaktivität kann sich auf sehr unterschiedliche Weise äußern.

Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion

Eine Schilddrüsenüberfunktion kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Dazu gehören Unruhe, ein schneller Puls, ungeklärte Gewichtsabnahme, Zyklusstörungen bei Frauen, Abgeschlagenheit, vermehrtes Schwitzen, Zittern, Konzentrationsstörungen oder auch Haarausfall.