Behandlungs­felder

ENDOKONSIL steht neben einer Reihe von diagnostischen Verfahren ebenso für breitgefächerte Expertise in der Behandlung. Unsere endokrinologischen Behandlungsfelder untergliedern sich in die Bereiche Schilddrüse, Knochenstoffwechsel, Hirnanhangdrüse, Gonaden und Stoffwechselerkrankungen.

Mit nur 20 Gramm ist die Schilddrüse ein sehr kleines Organ. Sie befindet sich vor der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes und hat die Form eines Schmetterlings mit zwei seitlichen Lappen und einem dazwischen liegenden Mittelteil, dem Isthmus. In der Schilddrüse werden Hormone produziert, die an nahezu allen Organen wirken. Damit hat sie trotz ihrer geringen Größe erhebliche Auswirkungen auf den Körper.

Schilddrüsenhormone dienen dazu, den Stoffwechsel aufrechtzuerhalten und die Energiebilanz auszugleichen. Neben anderen Bausteinen ist Jod ein entscheidender Bestandteil der Schilddrüsenhormonmoleküle, deshalb ist eine ausreichende Jodversorgung über die Ernährung für die normale Funktion der Schilddrüse entscheidend. Ein Mangel an Jod kann dazu führen, dass die Schilddrüse sich vergrößert und Knoten bildet — der sogenannte „Kropf“. Auch ein Zuviel an Jod kann negative Auswirkungen haben, etwa ein erhöhtes Risiko für entzündliche Schilddrüsenerkrankungen. Die Schilddrüse produziert zwei Haupttypen von Hormonen, Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4). Diese werden in speziellen Zellverbänden der Schilddrüse, den Follikeln, hergestellt. Die Schilddrüse ist in der Lage, die von ihr produzierten Hormone zu speichern und bei Bedarf ins Blut abzugeben, das hier als Kommunikationssystem wirkt.

Damit ist die Schilddrüse der Motor des Hormonsystems. Sie beeinflusst die Energiebilanz und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung vom Embryo bis zum heranwachsenden Kind. Auf das Herz wirken die Hormone beschleunigend und verstärkend. Sie verkürzen die Erregungsleitung und erhöhen die Reizbarkeit der Muskeln. An den Nerven führen sie dazu, dass die Leitgeschwindigkeit zunimmt. Insgesamt trägt die Schilddrüse wesentlich zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels bei.

Häufige Funktionsstörungen und Erkrankungen der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist anfällig für verschiedene Funktionsstörungen und Erkrankungen, die ihre normale Funktion beeinträchtigen können. Eine häufige Problematik ist die Vergrößerung der Schilddrüse, auch als Struma oder Kropf bekannt. Dieser Zustand tritt oft aufgrund von Jodmangel auf. Zusätzlich kann es zur Bildung von Knoten kommen, die sowohl gutartig als auch bösartig sein können, etwa in Form von Schilddrüsenkrebs.

Entzündungen der Schilddrüse können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden und ihre normale Funktion beeinträchtigen. Darüber hinaus sind Über- und Unterfunktionszustände der Schilddrüse häufig vorkommende Störungen. Eine Schilddrüsenüberfunktion tritt auf, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, während bei einer Schilddrüsenunterfunktion die Hormonproduktion unzureichend ist.

Symptome einer Schilddrüsenerkrankung

Eine Schilddrüsenerkrankung kann sich auf sehr unterschiedliche Weise äußern: Manche Patienten verspüren ein Engegefühl oder Schmerzen im Hals, oft begleitet von einer sichtbaren Vergrößerung der Schilddrüse. Auch Müdigkeit, Schlafstörungen, allgemeine Leistungsschwäche, Haarausfall, Nervosität und verstärktes Schwitzen können Merkmale sein, ebenso wie Veränderungen des Gewichts oder der Stuhlgewohnheiten sowie Augensymptome und Herzrhythmusstörungen.

Einer der Schlüsselprozesse während Kindheit und Adoleszenz ist die Entwicklung des Skelettsystems. Dabei spielt der Knochenstoffwechsel eine wichtige Rolle. Doch auch im Erwachsenenalter ist ein gesunder Knochen essenziell. Der Knochenstoffwechsel ist ein biologischer Vorgang, der von zahlreichen Hormonen abhängt und durch ihre Wirkungen dynamisch beeinflusst wird. Dieser Vorgang ist sowohl für den Aufbau als auch den Abbau der Knochensubstanz verantwortlich und stellt auch die Ernährung der im Knochen vorhandenen Zellen sicher.

Somit sind Hormone maßgeblich an Aufbau und Erhalt der Knochenmasse beteiligt. Neben Parathormon und Calcitonin nehmen Östrogen, Somatotropin und Leptin hier wesentliche Funktionen ein. Dabei entfalten sie ihre Wirkung direkt durch Beeinflussung der Osteoblasten und Osteoklasten, aber auch indirekt durch den Vitamin-D-Stoffwechsel und durch die Kontrolle des Körpergewichts. Störungen im Regelkreis können zu einer Verringerung der Knochendichte führen, was unter anderem in jungen Jahren zu beeinträchtigtem Körperwachstum führen kann. Knochenstoffwechselstörungen können als postmenopausale Osteoporose bei Frauen oder durch Medikamenteneinnahme verursachte Osteoporose die Knochendichte beeinträchtigen. Auch langfristige Cortisonanwendungen und Nebenschilddrüsenstörungen stehen in Verbindung mit einem gestörten Knochenstoffwechsel.

Gerade einmal kirschkerngroß spielt die Hypophyse, allgemein bekannt als Hirnanhangdrüse, eine bedeutende Rolle bei der Steuerung des Hormonhaushaltes und vieler Körperfunktionen. Innerhalb des Hormonsystems ist die Hirnanhangdrüse das zentrale Organ und beeinflusst alle anderen Hormondrüsen. Sie befindet sich etwa auf der Höhe der Nasenwurzel in einer Knochenmulde im mittleren Kopfbereich und besteht aus zwei Teilen: dem Hypophysenvorderlappen und dem Hypophysenhinterlappen. Der Vorderlappen ist eine Hormondrüse, die Hormone produziert, die entweder direkt Körperfunktionen steuern oder die Freisetzung anderer Hormone im Körper regulieren.

Die verschiedenen Hormone erfüllen im Körper unterschiedliche Aufgaben. Das Wachstumshormon GH ist entscheidend für Stoffwechselprozesse und das Körperwachstum. Gonadotropine LH und FSH beeinflussen das Wachstum und die Hormonproduktion der Hoden und Eierstöcke. Das adrenocorticotrope Hormon ACTH reguliert die Hormonproduktion in den Nebennierenrinden, insbesondere in Stresssituationen. Thyreoidea-stimulierendes Hormon TSH ist wichtig für das Wachstum, die Jodaufnahme und die Schilddrüsenhormonproduktion. Prolaktin ist entscheidend für die Produktion von Muttermilch.

Der Hypophysenhinterlappen dagegen produziert keine Hormone, sondern speichert Vasopressin (ADH) und Oxytocin, die vom Hypothalamus erzeugt werden, und reguliert ihre Freisetzung ins Blut. Vasopressin spielt eine entscheidende Rolle im Wasserhaushalt, während Oxytocin die Milchfreisetzung fördert und damit für das Stillen von Bedeutung ist.

Die vielfältigen Funktionen der Hypophysenhormone machen deutlich, dass Störungen oder Erkrankungen der Hypophyse ernste Folgen haben können. Die Steuerungsprozesse und Regelkreise sind komplex, und es erfordert spezielles Wissen und Erfahrung, um Beschwerden der Patienten richtig zu interpretieren.

Zu den häufigen Funktionsstörungen und Erkrankungen der Hirnanhangdrüse gehören Probleme mit dem Wasserhaushalt und der Durstregulation, Kopfschmerzen und Sehstörungen. Über- oder Unterfunktionen werden häufig durch gutartige Tumore verursacht, die zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen, Zyklusunregelmäßigkeiten, Milchfluss sowie Funktionsstörungen der von der Hirnanhangdrüse gesteuerten Organe führen können, darunter die Nebennieren, Schilddrüse und Keimdrüsen.

In den „Gonaden“ oder „Keimdrüsen“ werden Keimzellen für die Fortpflanzung und Sexualhormone produziert. Im weiblichen Geschlecht sind sie als Eierstöcke und im männlichen Geschlecht als Hoden ausgebildet. Hier entstehen Hormone, die sowohl für die Geschlechtsidentität als auch für den Fortpflanzungsprozess von Bedeutung sind. Androgene wie Testosteron und Östrogene wie Östradiol spielen eine wesentliche Rolle für unser gesamtes Selbstverständnis und Dasein.

In den Eierstöcken (Ovarien) werden Eizellen produziert, die eine Schwangerschaft möglich machen, während in den Hoden (Testes) Spermien entstehen, die zur Befruchtung der Eizellen und zur Weitergabe des männlichen Erbguts dienen. Die Steuerung sowohl der Eierstöcke als auch der Hoden erfolgt durch die Hormone LH und FSH aus der Hypophyse.

Die Eierstöcke befinden sich oberhalb und seitlich der Gebärmutter. Sie dienen der Produktion weiblicher Hormone und der Reifung von Eizellen im weiblichen Zyklus. Die Eizellen werden bereits in der Embryonalzeit als Primärfollikel angelegt. Unter dem Einfluss von Hirnanhangdrüsenhormonen (LH und FSH) reifen einige Follikel in jedem Zyklus heran und produzieren zunehmend Östrogene und Androgene. Nach dem Eisprung bildet sich ein Gelbkörper, der in der zweiten Hälfte des Zyklus das Gelbkörperhormon produziert.

Die Hoden liegen im Hodensack und sind der Ort der Samenproduktion sowie der Testosteronproduktion beim Mann. Ursprünglich in Höhe der Nieren angelegt, wandern die Hoden während der Embryonalzeit in den Hodensack (Skrotum). Die Spermienproduktion erfolgt unter der Regulation der Hirnanhangdrüse durch das Hormon FSH, während in den Leydig-Zellen der Hoden Testosteron unter dem Einfluss von LH produziert und bedarfsgerecht ausgeschüttet wird.

Die Gonaden können von verschiedenen Funktionsstörungen und Erkrankungen betroffen sein. Hierzu zählen Störungen der Geschlechtsentwicklung sowie Beeinträchtigungen der Sexualfunktionen wie Libido, Potenz, Zyklus und Fruchtbarkeit. Zudem kann Osteoporose eine weitere mögliche Folge sein.

Alle Abläufe im menschlichen Körper basieren auf chemischen Reaktionen, in denen Stoffe auf-, ab- oder umgebaut werden. Diese Vorgänge werden als Stoffwechsel bezeichnet. Der Stoffwechsel gewährleistet die ausreichende Versorgung des Körpers mit Energie, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Zudem reguliert er die Ernährung, die Erneuerung von Zellen und den Tag-Nacht-Rhythmus. Störungen können die Gesundheit und Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Von einer Stoffwechselerkrankung oder -störung spricht man, wenn der gesamte Stoffwechsel oder bestimmte Teilbereiche nicht ordnungsgemäß funktionieren. In den meisten Fällen sind fehlende Enzyme und Hormone die Ursache. Ein Beispiel hierfür ist Diabetes Typ 1, bei dem ein Mangel an Insulin zu einem Ungleichgewicht im gesamten Zuckerstoffwechsel führt. Solche Stoffwechselstörungen können angeboren sein oder sich erst später im Leben entwickeln.

Häufige Stoffwechselerkrankungen

Zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen zählen Hashimoto, Mukoviszidose, Gicht und Funktionsstörungen der Schilddrüse (Unter- oder Überfunktion). Bestimmte Risikofaktoren können das Auftreten einer Stoffwechselerkrankung begünstigen. Dazu zählen unter anderem: Schichtarbeit, eine ungesunde Ernährungsweise, Übergewicht über viele Jahre, zu wenig Bewegung, Rauchen sowie Strahlung und Gifte am Arbeitsplatz. Stoffwechselstörungen können sowohl Muskeln als auch Gelenke oder Organe in Mitleidenschaft ziehen. Die Beschwerden sind meist unspezifisch, was die Diagnose erschweren kann.

Merkmale einer Stoffwechselerkrankung

Eine Stoffwechselerkrankung kann auf sehr verschiedene Weise zutage treten: So kann beispielsweise eine Gewichtszunahme bei gleichem Essverhalten, oft begleitet von Antriebslosigkeit, Müdigkeit und generellem Energiemangel, das Anzeichen für eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. Auf der anderen Seite kann Gewichtsabnahme bei gleichem Essverhalten, begleitet von leichter Reizbarkeit, Unruhe und Nervosität, auf eine Überfunktion der Schilddrüse hinweisen. Gicht geht mit Hautrötungen, stechenden Schmerzen oder Schwellungen im Bereich der Fingergelenke einher. Bauchkrämpfe, Übelkeit oder Magenschmerzen können Anzeichen für eine Störung im Verdauungsstoffwechsel sein. All diese Symptome verdeutlichen die sehr unterschiedlichen Ausprägungen von Stoffwechselerkrankungen auf den ganzen Körper.