Knochendichte­messung | Osteoporose

Der menschliche Knochen ist ein hochgradig stoffwechselaktives Gewebe, das von verschiedenen Einflüssen gesteuert wird, darunter auch Hormone. Diese wirken auf den Knochen ein, während er selbst ebenfalls Stoffwechselhormone produziert, wie zum Beispiel das Knochenhormon Osteocalcin. Osteoporose, eine verbreitete Stoffwechselkrankheit bei Menschen ab 50 Jahren, bringt das Verhältnis von Knochenaufbau, -abbau, -dichte und -qualität aus dem Gleichgewicht. Für den Knochenaufbau sind die Osteoblasten verantwortlich, während die Osteoklasten den Knochen wieder abbauen. Die Stabilität des Knochens bleibt nur erhalten, wenn Knochenaufbau und -abbau im Gleichgewicht sind. Geschlechtshormone, Wachstumshormone, IGF1 und Vitamin D spielen eine wichtige Rolle beim Knochenaufbau und dem Erhalt der Knochenmasse. Hormone wie Cortisol, Schilddrüsenhormone und Parathormon können dagegen zu einem Abbau der Knochendichte führen. Eine gestörte hormonelle Balance hat somit Auswirkungen auf den Knochen. Gesunde Menschen verlieren im Durchschnitt 0,5–1 % Knochenmasse pro Lebensjahr. Bei Osteoporose kann der Knochenabbau jedoch bis zu 6 % betragen.

Der Begriff Osteoporose leitet sich von altgriechisch „ostéon“ für Knochen und „poros“ für Pore ab und verdeutlicht damit das Hauptproblem dieser Krankheit: poröse Knochen. Osteoporose betrifft das gesamte Skelett, wobei nicht nur die Knochenmasse abnimmt, sondern auch die Mikroarchitektur des Knochengewebes sich verschlechtert. Der menschliche Röhrenknochen hat eine schwammartige Struktur im Inneren, auch bekannt als „Spongiosa“. Bei Osteoporose-Patienten werden diese Knochenbälkchen dünner, manchmal verschwinden sie sogar komplett: Die Knochendichte verringert sich. Diese Veränderungen können zu einem erhöhten Risiko für spontane Knochenbrüche führen.

Ursachen und Risikofaktoren für Osteoporose

Osteoporose kann durch verschiedene Ursachen und Risikofaktoren begünstigt werden. Dazu gehören Mangel- und Unterernährung, genetische Vorbelastung, hormonelle Veränderungen im Alter, insbesondere bei Frauen durch Östrogen-Mangel, frühzeitige Menopause oder Entfernung der Eierstöcke. Zu wenig Bewegung, ein Mangel an Vitamin D und Calcium, sowie der Konsum von Alkohol und Nikotin stellen weitere Risikofaktoren dar. Zudem können häufige Stürze das Risiko für Osteoporose erhöhen.

Volkskrankheit Osteoporose

Osteoporose ist heute eine Volkskrankheit, die jedoch in vielen Fällen durch rechtzeitige Prävention vermieden werden kann: Regelmäßige Bewegung und ausreichende Zufuhr von Nährstoffen, insbesondere Calcium, bilden die wichtigste Grundlage, um das Risiko für Osteoporose zu reduzieren.

Von Osteoporose Betroffene leiden oft unter wiederkehrenden Schmerzen in Gelenken, Knochen und Wirbelsäule, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen und zu einer Abnahme der Beweglichkeit führen. Häufig werden Osteoporosepatienten immer kleiner und gehen mehr und mehr gebeugt. Die chronischen Schmerzen beeinträchtigen sie nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Die erschwerte Bewegung führt dazu, dass viele Betroffene sich zurückziehen, was soziale Isolation und Depressionen zur Folge haben kann. Daher sind eine angemessene Behandlung und insbesondere eine individuelle Schmerztherapie von großer Bedeutung.

Knochendichtemessung zur Abklärung von Osteoporose

Im Laufe des Lebens nimmt die Knochendichte bei jedem Menschen ab. Ist sie jedoch, wie bei Osteoporose, krankhaft vermindert, steigt das Risiko für Knochenbrüche und andere Folgeerkrankungen. Die Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) mithilfe von speziellen Röntgenaufnahmen wie der Dual X-Ray absorptiometry (DXA) ist ein wichtiger Baustein bei der Abklärung von Osteoporose. Hierbei wird der Knochenmineralgehalt (BMC) bzw. die Knochenmineraldichte (BMD) bestimmt. Röntgenstrahlen, die auf feste Strukturen wie Knochen treffen, werden abgeschwächt. Die Restmenge, die hindurchgelangt, ergibt den Messwert. Für eine gesicherte Diagnose sind Vorbefunde wie zurückliegende Knochenbrüche, vorliegende Risikofaktoren und eine körperliche Untersuchung notwendig.

Es gibt verschiedene Verfahren zur Bestimmung der Knochendichte, meist basierend auf Röntgenuntersuchungen. Die computertomografische Messmethode und die Ultraschallmessung sind ebenfalls gebräuchlich. Beim einfachen Röntgen erkennt der Arzt Calciumabbau erst ab einem Verlust von über 30%, zur Früherkennung ist das Verfahren daher nicht geeignet. Dagegen arbeitet die Zwei-Spektren-Methode (DXA-Methode) mit verschiedenen Strahlungsenergien und berechnet dabei die Abschwächung der Strahlenbündel durch den Knochen. Liegt der Wert unterhalb des Mittelwerts im jungen Erwachsenenalter, genau gesagt bei minus 2,5 der Standardabweichung, spricht man von Osteoporose.