Erkrankungen der Hypophyse | Hypothalamus

Erkrankungen der Hypophyse

Die Hirnanhangdrüse oder Hypophyse nimmt eine Sonderstellung unter den endokrinen Drüsen ein, da sie alle anderen Hormondrüsen beeinflusst. Sie ist verantwortlich für die Produktion, Speicherung und Freisetzung einer Vielzahl von Hormonen, die lebenswichtige Steuerungsprozesse im Körper regulieren. Störungen oder Erkrankungen der Hypophyse können daher erhebliche Auswirkungen haben.

Verschiedene Erkrankungen können die Hormonproduktion und -freisetzung der Hypophyse beeinträchtigen, was zu einer Über- oder Unterproduktion von Hormonen führen kann. Ursachen können unter anderem ein Tumor sein, der auf die Hypophyse drückt, eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute sowie Unfälle oder operative Eingriffe.

Erkrankungen der Hypophyse sind selten, meist handelt es sich um gutartige Hypophysen-Tumore. Diese können verschiedene Symptome hervorrufen: So kann die Größe eines Tumors Druck auf andere Bereiche des Gehirns und Nervensystems ausüben, beispielsweise auf den Sehnerv, was zu Sehstörungen führen kann. Zudem können Tumore der Hirnanhangdrüse die Ausschüttung von Hypophysen-Hormonen verändern. Die Folge kann eine Hormonunterfunktion sein und damit verbunden Probleme wie Wachstumsstörungen bei Kindern und Jugendlichen oder Störungen der Sexualhormonproduktion bei Erwachsenen. Zu den Erkrankungen der Hypophyse zählen Hypophysentumore, Prolaktinom, Akromegalie, Morbus Cushing, Hypophyseninsuffizienz und Diabetes insipidus.

Ihre Diagnose erfolgt durch eine Kombination von bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT-Scans, Bluttests zur Messung der Hormonspiegel und einer gründlichen neurologischen Untersuchung. Die Behandlung kann je nach Art des Adenoms chirurgische Eingriffe, medikamentöse Therapie oder Bestrahlung umfassen.

Erkrankungen des Hypothalamus

Der Hypothalamus ist eine kleine, aber entscheidende Region im Gehirn, der eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen reguliert. Er befindet sich unter (hypo) dem Thalamus, dessen Bezeichnung an das griechische thálamos (für Schlafgemach oder Kammer) angelehnt ist. Der Hypothalamus und die Hypophyse sind durch den sogenannten Hypophysenstiel miteinander verbunden und bilden eine funktionelle Einheit, die eng zusammenarbeitet. Der Hypothalamus liegt in der Mitte des Gehirns oberhalb der Hypophyse, etwa auf Höhe der Augenbrauen.

Seine Hauptaufgabe besteht darin, das Gleichgewicht im gesamten Körper aufrechtzuerhalten, um eine optimale Funktion aller Organe und Systeme zu ermöglichen. Zusätzlich wird der Hypothalamus als Kontrollzentrum des vegetativen Nervensystems betrachtet, das lebenswichtige Funktionen wie Atmung und Verdauung steuert, die nicht willentlich beeinflusst werden können. Der Hypothalamus empfängt Nervenimpulse aus allen Organen und Sinneszellen, wobei sämtliche Informationen aus dem Nervensystem in ihm zusammenlaufen. Er trifft zudem Entscheidungen darüber, welche Informationen als wichtig erachtet werden und ins Großhirn weitergeleitet werden sollen.

Der Hypothalamus regelt eine Vielzahl von Funktionen, von Körpertemperatur, Blutdruck und Atmung bis hin zu Schlaf-Wach-Rhythmus und Schlaf. Auch die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, Bewusstsein, Gedächtnis und Lernfähigkeit sowie das Sexualverhalten werden vom ihm gesteuert. Erkrankungen des Hypothalamus können entsprechend gravierende Auswirkungen haben und zu einer Vielzahl von Symptomen und Störungen führen. Mögliche Auslöser sind Tumore, Entzündungen, Infektionen, Blutungen, genetische Faktoren oder traumatische Verletzungen. Die Symptome variieren je nach betroffener Funktion des Hypothalamus und umfassen unter anderem Störungen der Hormonhaushalt- und Temperaturregulation, des Appetit- und Sättigungsgefühls, des Wasserhaushaltes sowie Schlafstörungen, Sehstörungen, Kopfschmerzen und neurologische Ausfälle.